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Nordkurier: Schlesien will nicht das Kosovo Mitteleuropas werden

Am 31. Januar 2011 erschien im Nordkurier ein Artikel von Ulrich Krökel über die Bewegung für ein autonomes Schlesien (RAS). Laut deren Vorsitzenden Jerzy Gorzelik ist das Ziel der Bewegung nicht die Unabhängigkeit, sondern vor allem die Anerkennung einer schlesichen regionalen Identität.

Schlesien will nicht das Kosovo Mitteleuropas werden

Ulrich Krökel

Vom Kosovo will Jerzy Gorzelik nichts hören. Seine Vorbilder sind der Freistaat Sachsen, die Provinz Südtirol oder die Schweizer Kantone, so der 39-jährige Kunsthistoriker. Der Universitätsgelehrte aus dem polnischen Kattowitz führt seit 2003 die Bewegung für ein autonomes Schlesien (RAS) an. Seither gewinnt die Gruppierung rasant Zulauf. Bei den Kommunalwahlen erhielt die RAS vor wenigen Wochen in der Wojewodschaft Schlesien 8,5 Prozent der Stimmen. Gorzelik eroberte einen Platz in der Regionalregierung.

Die wichtigste polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ fragte bereits: „Spaltet sich Schlesien jetzt von Polen ab?“ Gorzelik weist dies weit von sich. Frei nach dem Motto „Kantone statt Kosovo“ verlangt er nicht die Unabhängigkeit, sondern „mehr politische Eigenständigkeit und kulturelle Autonomie für Schlesien“. Es gehe ihm vor allem um die „Anerkennung unserer regionalen Identität“, sagt Gorzelik.

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Die RAS zählt heute 7000 Mitglieder. Das Durchschnittsalter beträgt 35 Jahre. Es sind die ehrgeizigen jungen Schlesier, die sich nicht länger von Warschau aus bevormunden lassen wollen. Und so sagt Gorzelik immer wieder: „Wir sind polnische Staatsbürger, aber unsere Heimat ist Schlesien.“

Quelle: Nordkurier

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