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Berliner Zeitung: Nicht Deutscher, nicht Pole. Schlesier

Am 10. September 2010 veröffentlichte die Berliner Zeitung einen Bericht von Katharina Zabrzynski über die Autonomiebewegung sowie den IV. Marsch für die Autonomie Schlesiens in Kattowitz.

Nicht Deutscher, nicht Pole. Schlesier

Eine Autonomiebewegung strebt für die Region politische Selbstbestimmung an. Sie ist vor allem bei jungen Leuten populär
Katharina Zabrzynski

Katowice. Die Frage nach der Nationalität ist in der Familie von Peter Dlugosz von Generation zu Generation nicht wirklich einfacher geworden. Seine Großeltern waren wohl einfach Deutsche: Sie sprachen deutsch, feierten in ihrem Dorf nahe dem schlesischen Opole (Oppeln) deutsche Feste und verehrten Heinz Rühmann – da wusste man, woran man war. Bei seinen Eltern wusste man es schon nicht mehr: Sie sprachen daheim Schlesisch, weil der Gebrauch des Deutschen in Polen verpönt war in der Zeit des Realsozialismus, galten ihren Nachbarn aber weiterhin als Deutsche. Zu Recht? Und wie verhielt es sich mit ihrem Sohn?

„Als ich ein Kind war, hielt ich mich für einen Deutschen“, sagt Peter Dlugosz. „Als ich ein Jugendlicher war und mit den polnischen Jungs aus dem Nachbarort Fußball spielte, dachte ich, ich sei Pole – in dem Alter will man nun einmal genauso wie alle sein. Als Student begann ich dann, schlesische Literatur zu lesen, da war ich Anfang zwanzig. Und seither weiß ich: Eigentlich bin ich Schlesier.“

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Quelle: Berliner Zeitung

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